Schweinfurter mit fünftem Eichenbühl-Gesamtsieg – Licht und Schatten bei Sohn Georg

Zwei Jahre hintereinander hatte Uwe Lang zuletzt sprichwörtlich Kreide fressen müssen bei den unterfränkischen Bergrennen in Hausen und Eichenbühl, jetzt ist die Hackordnung wiederhergestellt.

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Der Name Uwe Lang steht im deutschen Bergrennsport seit geraumer Zeit für Gesamtsiege und Streckenrekorde. Seit nunmehr 28 Jahren ist der Schweinfurter fester Bestandteil der Bergrennszene in Deutschland. Gerade die letzten sieben Jahre waren für den Maschinenschlossermeister bei ZF-SACHS in Schweinfurt die erfolgreichsten. Seit 2007 sicherte sich der amtierende Deutsche Bergmeister der Rennsportfahrzeuge insgesamt vier Mal den Titel. Und nun greift Sohn Georg ins Geschehen ein.

 Lang Motorsport wird zum Zweiwagen-Team

Dass die Familie Lang für den Bergrennsport lebt, beweist Uwes Vita. Bereits 1986, im Alter von 23 Jahren ging es mit einem VW Polo auf die Bergrennstrecken und Slalomkurse in Nordbayern. 1987 wechselte der inzwischen 50jährige auf einen Opel Ascona Gruppe G. Doch schon im darauf folgenden Jahr schwörte er den Tourenwagen ab und ging ins Lager der Rennsportfahrzeuge, um mit einem „Einbaum“ a la Formel Ford 1600 weitere Erfahrungen zu sammeln. Zwischen 1994 und 1999 stellten sich dann im Cockpit eines Reynard Formel 3 mehr und mehr größere Erfolge ein. Seit dem Jahr 2000 steuert Lang seinen, vom Martin Krisam Rennsport übernommenen, Osella PA 20 S BMW, Baujahr 1994, der über die Jahre immer wieder verbessert und den aktuellen Gegebenheiten, so gute es das schmale Budget erlaubte, angepasste wurde. Aktuell wird am Italiener eine neue Motorsteuerung mit Traktionskontrolle verbaut um den 3 Liter BMW M3-Motor von Tuner Vito besser abstimmen zu können. Mittlerweile dürfte das in die Jahre gekommene Osella PA 20-Chassis das Schnellste und Modernste Europas sein.

Lang Motorsport wird zum Zweiwagen-Team

Vom Puckjäger zum Rennfahrer: Immer wieder am Osella und Formel 3 geschraubt hat Georg Lang. Von frühster Kindheit an bei den Rennen dabei, lernte der Sohnemann von Uwe und Andrea Lang schnell Räder und Getriebe zu wechseln. Der mittlerweile 23jährige Messfacharbeiter verdient seine Brötchen wie Papa Uwe bei ZF-SACHS in Schweinfurt. Lange Jahre stand für Georg der Eishockeysport klar im Vordergrund. Mit seiner Mannschaft ERV Schweinfurt spielte er in der Oberliger Süd und sogar in der Bayernliga. Doch durch seine berufliche Tätigkeit und den hohen Trainingsaufwand fiel jetzt die Entscheidung mit Papa Uwe in der Bergmeisterschaft Rennsport zu betreiben. Eishockey wird jetzt nur noch aus Spaß und zur Fitnesserhaltung gespielt. Die nützlichen Fähigkeiten als Rennmechaniker steigerte der Schweinfurter zwischenzeitlich als Crew-Mitglied bei Christian Leutheusers VLN-Team, eine exzellente Vorrausetzung für die kommende Saison. Seine ersten beiden Bergrennen  fuhr Georg in der vergangen Saison. Leutheuser Racing & Events stellte ihm bei seinem Heimrennen am Hauenstein und beim Bergrennen Unterfranken einen BWM-Tourenwagen zur Verfügung, in dem Georg im Rahmen der beiden  Gleichmäßigkeitsprüfungen erste Rennluft schnuppern zu können.

 Lang Motorsport wird zum Zweiwagen-Team

Seit letztem Herbst wurde Ausschau nach einem Formel-Rennwagen gehalten. Wegen des, im wahrsten Sinne des Wortes, hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis, sollte es ein Formel Renault mit 2-Liter Motor sein. Ende November schlugen die Langs dann zu und zogen einen 190 PS starken Tatuus Formel Renault 2.0, Baujahr 2001, Stand 2007 an Land. Der Monoposto wurde vom ehemaligen Bergrennfahrer Michael Keese (Formel Ford in den 80er Jahren) übernommen, der das Fahrzeug in der Interserie einsetzte. Zurzeit wird der Rennwagen überarbeitet und an die Gegebenheiten des Bergrennsports angepasst. „Ich werde meine erste Saison dazu nutzen das "Fahren" zu lernen und mich mit dem Fahrzeug vertraut zu machen. Die Klasse E2- SS bis 2000ccm soll in 2014 sehr gut besetzt sein, an mangelnder Konkurrenz fehlt es sozusagen nicht. Aber davon mal abgesehen möchte ich mich langsam an die die Grenzen des Fahrzeugs herantasten und so Schritt für Schritt persönlich weiterentwickeln“, so Georgs Stellungnahme. „An wie vielen Rennen ich dieses Jahr teilnehmen kann steht noch offen, natürlich versuche ich so viele Kilometer zu sammeln wie möglich.“ Lang hofft dass es mit der Formel-Szene am deutschen Berg nun endlich wieder aufwärts geht, so wie es einst in den 1980er und auch mit Abstreichen in den 90er Jahren war.