Schweinfurter mit fünftem Eichenbühl-Gesamtsieg – Licht und Schatten bei Sohn Georg

Zwei Jahre hintereinander hatte Uwe Lang zuletzt sprichwörtlich Kreide fressen müssen bei den unterfränkischen Bergrennen in Hausen und Eichenbühl, jetzt ist die Hackordnung wiederhergestellt.

Schweinfurter mit fünftem Eichenbühl-Gesamtsieg – Licht und Schatten bei Sohn Georg

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Georg Lang startet in dieser Saison mit einem Formel Renault im Bergrennsport.

Es war ihm quasi in die Wiege gelegt, der Rennsport. Als Georg Lang vor gut 24 Jahren in Schweinfurt geboren wurde, hatte sein Vater Uwe Lang, der amtierende deutsche Bergrennmeister, am Tag vorher einen Trainingslauf, fuhr dann zur Geburt seines Sohnes zu seiner Frau Andrea ins Krankenhaus und am nächsten Tag natürlich sein Rennen. Was er, natürlich, gewann.

Georg Lang startet in dieser Saison mit einem Formel Renault im Bergrennsport.

Insofern ist es kein allzu großes Wunder, dass sich Uwe Langs Sohn Georg nun dazu entschlossen hat, auch im Bergrennsport als Fahrer Fuß zu fassen. Seit dieser Saison startet er mit seinem eigenen Formel Renault in der Klasse SS bis 2000 ccm. Eine logische Entwicklung, aber auch ein Traum, der wahr wurde. „Ich war von Anfang an bei meinem Vater dabei, links den Schnuller, rechts den Schraubenschlüssel“, erzählt der Industriemechaniker lachend. Als riesengroßen Spielplatz mit vielen Freunden hat Georg Lang die Bergrennszene immer empfunden – schnell war für ihn klar, dass er neben seiner zweiten Leidenschaft Eishockey – 20 Jahre spielte er von der Jugend bis zur ersten Mannschaft in allen Teams des ERV Schweinfurt – auch im Motorsport Fuß fassen wollte. Er machte seine Ausbildung zum Industriemechaniker bei Sachs, war Mechaniker bei seinem Vater und bei einem befreundeten Rennteam, das an Tourenwagen-Langstreckenrennen teilnimmt. Erfahrung hat er also mehr als genug, doch Motorsport ist ein extrem teures Hobby und so dauerte es seine Zeit, bis Georg Lang sich den Traum vom eigenen Auto erfüllen konnte. Natürlich hat er auch Sponsoren, doch den weitaus größten Teil des Budgets für seinen Formel Renault brachte er selbst auf – dafür würde man auch einen schicken Mittelklassewagen bekommen.
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Der Formel Renault ist ein reinrassiger Rennwagen. 503 Kilo leicht, 200 PS, in 3,5 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt – Georg Lang ist sich dieser Kraft bewusst, er ist ein sehr reflektierter Rennfahrer, der weiß, was für ein Fahrzeug er da unter seinen Füßen hat. „Ich will mich aufs Fahren konzentrieren, mich dem Auto anpassen und Vertrauen aufbauen“, erklärt er seine Ziele. Das klappt im Rennen schon sehr gut, in Wolfsfeld in der Eifel wurde Georg Lang kürzlich Sechster in seiner Klasse, verbesserte sich in jedem seiner Rennläufe. Vergangene Saison fuhr Georg Lang schon zwei Rennen in einem Tourenwagen, doch das Formel-Auto ist eine ganz andere Herausforderung. „Man muss den Kopf einschalten, lieber vom Gas runter als in die Leitplanke“, so der junge Pilot. Trainieren kann man ja nicht auf öffentlichen Straßen, insofern muss man sich bei jedem Rennen auf die jeweilige Strecke einstellen, im Training das Beste geben. „Das Feedback des Autos ist nicht das, was man von einem Straßenauto gewöhnt ist“, beschreibt Lang das Fahren mit einem Rennwagen – das betrifft das Einlenken, das Motorengeräusch, die Beschleunigung, die Fliehkräfte in den Kurven. „Man muss immer mit Sinn und Verstand fahren“, weiß Lang, dass nur Konstanz auch zu Meisterschaftspunkten verhilft und nicht der Geschwindigkeitsrausch.

Sein Können wird er wieder am 28. und 29. Juni auf der Highspeed-Strecke am I-Berg in Thüringen unter Beweis stellen, wo auch sein Vater Uwe mit seinem Osella startet. Am meisten freut sich die Familie Lang aber schon auf das Heimrennen am Hauenstein Mitte August. „Da sind wir alle gespannt, da sind viele Besucher, viele Bekannte“, freut sich Georg Lang. Den Rhöner Berg kennt er wie seine Westentasche, er war ja schließlich schon als Baby dabei.

Quelle: Mainpost.de